filmfriend und Duisburger Filmwoche zeigen: Entdeckungen junger Regisseur*innen seit 2013

19.09.2022

Die Duisburger Filmwoche und filmfriend, das Online-Filmportal der Bibliotheken, verleihen der Arbeit junger Dokumentarfilmer:innen Sichtbarkeit.

Die Filmwoche ist ein Ort des Austauschs zwischen neueren und erfahrenen Positionen des Dokumentarfilms. Jedes Jahr werden zahlreiche Filme von Nachwuchsregisseur:innen gezeigt und prämiert. Um diese Entdeckungen über die Festivalwoche hinaus zugänglich zu machen, gestalten die Filmwoche und filmfriend im Rahmen ihrer Kooperation eine gemeinsame Filmkollektion, die Filme junger Filmemacher:innen aus vergangenen Festivaljahren versammelt.

Df W2022 Filmfriend Insta Post 02Festivalleiter Alexander Scholz betont die Stärke der Auswahl: „In den Arbeiten wird eine Neugier und Experimentierfreude der Autor:innen erfahrbar, zeigt sich der Dokumentarfilm seinen Zuschauer:innen als wandelbar und lebendig. Im Ausprobieren neuer Erzählweisen und Ästhetiken lassen die Filmemacher:innen ihr vielversprechendes Potenzial erkennen, das ein breites Publikum verdient.“

In der Sammlung sind sowohl Regisseur:innen vertreten, die der Filmwoche schon lange verbunden sind und bereits mit Folgefilmen erfolgreich waren, sowie Filmemacher:innen, die am Beginn ihres Schaffens stehen.

„Die Kollektion vereint sehr vielfältige Arbeiten. Die Filme führen an so unterschiedliche Orte wie Caracas, Wien und Neapel, in die ländliche Ost-Türkei oder ein rumänisches Roma-Dorf. Viele Arbeiten lenken den Blick auf Menschen und Orte, die oft abseits der Aufmerksamkeit stehen,“ sagt Friederike Freier, Dokumentarfilm-Kuratorin bei filmfriend.

Still10 Copyright Francisco MedinaDie Themen, denen sich die ausgewählten Filme widmen, sind von großer gesellschaftlicher Dringlichkeit. HAMBI stellt die unbequeme Frage, wer radikaler ist: Anarchische Waldbesetzer des Hambacher Forstes oder diejenigen, die eine Waldrodung zum fortgesetzten Braunkohle-Abbau vorantreiben. RUINA und TRÄUME VON RÄUMEN erzählen von prekären Wohnformen in Metropolen. ASSESSMENT und JETZT ODER MORGEN geben Einblick in das Leben von Menschen, die von Sozialleistungen abhängig sind. NACHT, GRENZE, MORGEN porträtiert zwei junge Männer, die ihr Geld lieber anders verdienen würden als durch Schleusung von Menschen von der Türkei nach Griechenland.

Die Kollektion lädt zu Entdeckungsreisen ein – mit Regisseur:innen, die sich sehr viel Zeit für die Menschen in ihren Filmen nehmen. Manchmal ist der filmische Blick von starken persönlichen Beziehungen geprägt, etwa wenn Serpil Turhan die Migrationsgeschichte ihrer kurdischen Eltern und Großeltern erkundet (DILIM DÖNMÜYOR - Meine Zunge dreht sich nicht) oder Valentina Primavera von häuslicher Gewalt und der späten Emanzipation ihrer Mutter erzählt (UNA PRIMAVERA).

Die Kollektion „Duisburger Filmwoche: Entdeckungen junger Regisseur*innen“ ist ab sofort online und kann von Nutzer:innen aller angeschlossenen Bibliotheken auf filmfriend.de abgerufen werden. Mitglieder der Duisburger Stadtbibliothek und weiterer Bibliotheken können mit Hilfe ihres gültigen Bibliotheksausweises das umfangreiche Streamingangebot kostenlos nutzen. Die Liste aller teilnehmenden Bibliotheken ist unter weristdabei.filmfriend.de zu finden.